Ingo Bartussek

Was Daten aus dem Ariadne Wärme- & Wohnen-Panel über die Ausgestaltung und Auswirkung von Energiesparprämien, Energieausweisen und Soforthilfen zeigen

Mit der sich jährlich wiederholenden Erhebungsreihe zum Thema Wärmewende mit rund 15.000 teilnehmenden Haushalten entsteht ein Datensatz, der detaillierte Einblicke in verschiedene Themen und Problemstellungen rund um Heizen und Gebäudesanierung bietet. In einer Analyse werfen Ariadne-Forschende einen gezielten Blick auf die Auswirkungen der Energiekrise und die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Entlastungsangebote.

Forschende vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Institut der deutschen Wirtschaft geben entlang der verfügbaren Daten jetzt in verschiedenen Fokus-Analysen erste Antworten auf Fragestellungen rund um die aktuelle Energiekrise. Sie beschäftigen sich in vier Themenkomplexen mit den finanziellen Belastungen, die Privathaushalten durch stark steigende Preise für Heizen und Warmwasser entstehen, ob und wie Soforthilfen der Bundesregierung oder Energiesparprämien diese ausgleichen können und warum bei der Entwicklung sozialer gerechter Förder- und Entlastungsmaßnahmen ein Energieausweis notwendig ist. Die wesentlichen Ergebnisse der Fokusanalysen zeigen, dass vor allem Haushalte mit einem Einkommen von monatlich bis zu 2.700 EUR netto von hohen Energiekosten entlastet werden sollten, Energiesparprämien nicht die Masse motiviert, ihren Warmwasser- und Heizbedarf zu reduzieren und der flächendeckende Einsatz von Energieausweisen Grundlage zielgenauerer Entlastung und Förderung von Privathaushalten sein kann.

Neben Angaben zum Gebäudebestand und Heizeigenschaften werden im Ariadne Wärme- & Wohnen-Panel auch eine Vielzahl sozio-ökonomischer Haushaltscharakteristika von Privathaushalten in Deutschland erfasst, sodass das Panel Forschenden und politischen Entscheidenden eine umfassende Informationsquelle zur Entwicklung kurz- und langfristiger, sozialverträglicher Klimaschutzmaßnahmen für den Gebäudesektor bietet. Die jährlichen Erhebungen sollen bis 2026 fortgeführt werden.

Ariadne-Analyse

Kathrin Kaestner, Manuel Frondel, Andreas Gerster, Ralph Henger, Christian Oberst, Michael Pahle, Antonia Schwarz, Puja Singhal (2023): Erkenntnisse zur Energiekrise aus dem Ariadne Wärme- & Wohnen-Panel. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam.

Weiterführende Informationen

Report: So ging Deutschland in den Energiekrise-Winter 2022: Ergebnisse des Wärme- & Wohnen-Panels

Report: So wird geheizt – Ergebnisse des Wärme- und Wohnen-Panels 2021

Hintergrund: Das Wärme- & Wohnen-Panel zur Analyse des Wärmesektors.