Welche Rolle spielen Speicher in der Energiewende?

Auf dem Weg zu Deutschlands Klimaneutralität werden Wind- und Solarenergie eine zentrale Rolle einnehmen. Eine Herausforderung wird sein, mit den täglichen und saisonalen Schwankungen des Stromangebotes und des Energiebedarfes umzugehen. Deutschland braucht Strategien, um Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen. Stichwort: Flexibilität. Welche Technologien gibt es dafür bereits, welche Einsatzbereiche haben sie, und wie hoch ist der Bedarf? Ein neuer Ariadne-Hintergrund zeigt auf, dass vielfältige Optionen für kurzfristige Speicher vorhanden sind, vor allem aber das Angebot an Langfristspeichern aufgebaut werden muss.

Eine besondere Herausforderung im Umgang mit erneuerbaren Energiequellen ist der Ausgleich schwankender Energienachfrage sowie sich verändernder Stromerzeugungspotenziale sowohl regional als auch saisonal. Für solche Situationen bedarf es dringend Flexibilitätstechnologien. Die lassen sich in räumliche und zeitliche Optionen unterscheiden. Während regionaler und internationaler Stromaustausch räumliche Schwankungen abdeckt, können Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeicher vor allem zeitliche Variabilität bedienen. Dazu sind die Grenzen zwischen verschiedenen Speicheroptionen fließend. So sind beispielsweise Wasserstoffspeicher laut den Ariadne-Forschenden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und der Hertie School, ein wichtiger Teil von Langfriststromspeichern.

Für kurzfristige Flexibilitätstechnologien, zum Beispiel Batterie- oder Wärmepufferspeicher, besteht bereits ein großes Angebot. Auch Elektroautos können helfen, kurzfristige Schwankungen von Angebot und Nachfrage auszugleichen. Weniger Optionen gibt es laut den Autorinnen und Autoren jedoch bei langfristigen Speichertechnologien. Der Markthochlauf müsse dringend angegangen werden, da die Vorlaufzeiten für die Entwicklung beispielsweise von Wasserstoff-Kavernen lang sind. Darüber hinaus sei auch eine dringende Reform des Strommarktdesigns und der Netzentgelte notwendig, um Speicher effizient in das Energiesystem zu integrieren und auch finanziell attraktiv zu machen.