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Netzentgeltsystematik 2025: Perspektiven für die Energiewende

Die Arbeitsgruppe „Regulierung“ der vier Kopernikus-Projekte hat in einem neuen Papier Anregungen zur Ausgestaltung der Netzentgelte vorgestellt, die auf die Herausforderungen der Energiewende reagieren. Das Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vereint Expertise aus den Kopernikus-Projekten Ariadne, SynErgie, ENSURE und P2X und zeigt, wie eine effiziente und zukunftsfähige Stromnetzentgeltsystematik gestaltet werden kann.

Mit der voranschreitenden Transformation des Energiesystems steigen die absoluten Netzkosten – nach aktuellen Analysen werden bis 2045 Investitionen von 520 bis 600 Milliarden Euro für die deutschen Stromnetze benötigt. Flexible und systemdienliche Nutzungsformen, etwa durch Verbraucher, Erzeuger und Speicher, können jedoch dazu beitragen, die Kosten für den Ausbau und Betrieb der Stromnetze zu senken. Als zentralen Reformansatz empfiehlt das Papier die Dynamisierung der Netzentgelte. Dabei sollen zeitlich und räumlich differenzierte Preissignale künftig gezielt dazu anregen, die Stromnetze flexibler und effizienter zu nutzen. So lassen sich Belastungsspitzen abfedern und Anreize für netzdienliches Verhalten schaffen.

Die Forschenden betonen zugleich die Verteilungseffekte neuer Netzentgeltmodelle und fordern eine Kostenverteilung, die soziale Ausgleichsmechanismen nicht aus den Augen verliert. Das Papier liefert einen Beitrag zur aktuellen Diskussion, wie die Netzentgeltsystematik als Treiber einer kosteneffizienten und sozial verträglichen Energiewende weiterentwickelt werden kann. Es bündelt die Perspektiven zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und bietet somit eine belastbare Grundlage für weitere Diskussionen und Entscheidungsprozesse.

Kopernikus-Kurzpapier

AG „Regulierung“ der Kopernikus-Projekte (2025): Ausgestaltung der Netzentgeltsystematik: Perspektiven für die Energiewende. Kopernikus-Projekte, Potsdam.

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