Entscheidungen über Klimaziele werden in Deutschland vor allem auf Bundesebene getroffen – umgesetzt werden muss die Transformation aber auf lokaler Ebene. Speziell der Ausbau von Erneuerbaren Energien und Wärmenetzen stellt die Kommunen vor viele Herausforderungen, von Genehmigungsprozessen, über Finanzierbarkeit und Naturschutz bis zu Bürgerbeteiligungsbelangen. Ariadne-Forschende argumentieren in einer neuen Analyse, dass ein Netzwerk aus Fachleuten Kommunen entscheidend dabei unterstützen kann, Energiewendeprojekte reibungsloser und schneller umzusetzen.
Damit der Erneuerbaren-Energie-Ausbau nicht an Hürden und Unklarheiten scheitert oder unnötig an Tempo verliert, schlagen Ariadne-Forschende der Technischen Universität München die Entwicklung eines Qualifizierungsprogramms für Expertinnen und Experten sowie den Aufbau eines Netzwerkes aus sogenannten intermediären Akteuren vor. Diese Brückenbauer stellen den Kommunen nicht nur Fachwissen zu den verschiedenen Fragestellungen der Energiewende zur Verfügung, sondern unterstützen auch in organisatorischen oder administrativen Aufgaben in allen Phasen der Projektentwicklung und -umsetzung. In der Analyse untersuchen die Forschenden bereits bestehende bundesweite Institutionen und Akteure sowie ein Best-Practice-Beispiel aus Schottland.
Das Netzwerk aus Expertinnen und Experten soll Entscheiderinnen und Entscheider zur Seite stehen, beispielsweise auch bei potentiell drohenden Bürgerprotesten um Windkraftanlagen. Ziel ist es, Kommunen vor Ort bestmöglich zu unterstützen, das Tempo beim Ausbau von Wind-, Solar- und Bioenergie sowie Geothermie zu erhöhen und so die Energiewendeziele zu erreichen.
Ariadne-Analyse
Sybille Reitz, Dörte Ohlhorst, Ira Shefer (2024): Intermediäre Akteure und Organisationen als Brückenbauer der Energiewende. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam.