Die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern am gemeinsamen Lernprozess ist seit Projektstart fester und wichtiger Bestandteil des Kopernikus-Projekts Ariadne mit Fokus auf Verkehrs- und Stromwende. Im November 2020 startete der Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft mit regionalen Online-Diskussionen und anschließenden Co-Creation-Workshops. Als Ergebnisse aus dieser ersten Phase wurden von Ariadne-Forschenden zwei Stromwelten und vier Verkehrspfade entwickelt. Diese wurden im November 2021 jeweils in Kassel und Würzburg gemeinsam mit zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern und Ariadne-Forschenden diskutiert.
Höhepunkt und vorläufiger Abschluss dieses gemeinsamen Lernprozesses ist der Bürgergipfel in Berlin Ende März 2023. Die Vorbereitung des Zusammentreffens von Bürgerinnen und Bürgern mit organisierter Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft startet bereits im Januar mit einer Reihe von jeweils zwei Online-Diskussionen zur Strom- und Verkehrswende. Die bereits erarbeiteten Politikoptionen werden vertieft mit Blick auf Fragen der Verteilungsgerechtigkeit zwischen Stadt und Land sowie unterschiedlicher Einkommensgruppen diskutiert. Im Themenfeld Stromwende liegt der Fokus der Diskussion mit den Teilnehmenden auf einer dezentralen Welt, die über viele verteilte kleinere Erneuerbare-Energien-Anlagen Teilhabe für Bürgerinnen und Bürger und Kommunen ermöglicht. Für das Thema Verkehrswende wird der Pfad „Neue Mobilität“ mit einem hohem CO2-Preis, kostenlosem Nahverkehr, neuen Radwegen und städtebaulichen Veränderungen weiter besprochen. In den Online-Diskussionen entwickeln die Teilnehmenden Kernbotschaften für die Strom- und Verkehrswende, die auf dem Bürgergipfel mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Zusammenhang mit aktuellen gesellschaftspolitischen Trends gemeinsam reflektiert werden.
Ziel der Bürgerdeliberation in Ariadne ist die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Politikoptionen für die Energiewende, die von der Gesellschaft mitgetragen werden. Die Bürgerinnen und Bürger bringen Erfahrungswissen in den gegenseitigen Lernprozess ein und bewerten alternative Politikoptionen aus verschiedenen Blickwinkeln. Darüber hinaus wird das Verständnis für verschiedene Lebenswelten und für politische Prozesse gestärkt.