Jonathan Bergsträßer

Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik

Publikationen

Hintergrund: Handlungsempfehlungen zur Beschleunigung vom Smart Meter Rollout als Beitrag zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland

UKHAS / Adobe Stock

Die Historie des Ausbaus von Smart Metern – offiziell als intelligentes Messsystem (iMSys) bezeichnet – war in der Vergangenheit von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Als Resultat waren bis Ende 2022 ausschließlich rund 0,6 % der Messlokatio-nen in Deutschland mit einem iMSys ausgestattet. Die fehlende Ausbaudynamik hat die Politik erkannt und im Kern mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Ener-giewende (GNDEW) vom 26.05.2023 reagiert (Bundesministerium der Justiz, 2023a). Schwerpunkte sind regulatorische Vereinfachungen sowie verpflichtende Rolloutziele für die marktprägenden, grundzuständigen Messstellenbetreiber.

Hintergrund: Herausforderungen bei der Digitalisierung der Energieversorgung

Siân Wynn-Jones / Unsplash

Das Smart Meter als technisches Kernelement der deutschen Digitalisierungsstrategie zur Umsetzung der Energiewende ist grundsätzlich keine neue Thematik. Bereits seit 2009 existieren mit zwei Richtlinien auf europäischer Ebene die übergeordneten Rahmenbedingungen zur digitalisierten Erfassung von Strom- und Gasverbräuchen. Im Sinne der damaligen Zielplanung der Richtlinie für den Stromsektor – 2009/72/EG – wären in Deutschland bereits im Jahr 2020 80 % der Messlokationen auf der Verbrauchseite mit einem iMSys ausgestattet. In der Praxis angekommen sind mit dem Stichtag 31.12.2020 jedoch erst rund 0,057 %. Die Hintergründe dieser signifikanten Ausbaulücke sind am Ende sehr vielfältig, wie die nachfolgenden Ausführungen dieses Ariadne-Hintergrunds auf Basis eines Literaturreviews aufzeigen.