ebenart

Wissen, was wirkt: Wie sich die Bewertung bereits erfolgter Klimaschutzmaßnahmen verbessern lässt

Um den Erfolg oder Misserfolg von Strategien zur Emissionsminderung im Gebäudesektor bewerten zu können, sind verlässliche Daten, Bewertung aller politischen Programme  und eine gute zeitliche Abstimmung von Evaluationen und deren Einbeziehung in politische Reformprozesse notwendig – Grundlagen, die aktuell noch nicht im erforderlichen Umfang gegeben sind, so das Ergebnis eines neuen Ariadne-Papiers. Das Heizen in Wohngebäuden macht mit 11 Prozent einen wesentlichen Anteil der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland aus. Um die Klimaziele zu erreichen, ist deshalb ein Bündel effektiver Maßnahmen notwendig.  

Auf Basis von Experteninterviews, Inhaltsanalysen und der wissenschaftlichen Literatur geben die Ariadne-Forschenden der Hertie School einen detaillierten Einblick in den Governance-Rahmen und Methoden der ex-post Evaluation von Politikmaßnahmen im Gebäudesektor und bewerten die Auswirkungen auf die Entwicklung von klimapolitischen Instrumenten. Ihre Arbeit zeigt auf, wie die fehlende Zusammenarbeit von Organisationen und Ungenauigkeiten bei der Evaluierung erfolgter Maßnahmen die Genauigkeit von Projektionen künftiger Effekte geplanter Politikbündel beeinträchtigen können. Zum Beispiel sind Evaluationsprozesse und die Reform klimapolitischer Maßnahmen zeitlich nicht abgestimmt oder rechtliche Beschränkungen erschweren den Austausch von Daten. Gleichzeitig werden einige zentrale Bewertungskriterien in den Evaluierungen vernachlässigt, etwa Verteilungseffekte oder administrative Herausforderungen im Vollzug.

Auf Grundlage ihrer Erkenntnisse schlagen die Ariadne-Forschenden verschiedene Optionen vor, die eine Bewertung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Emissionsreduktion verbessern und damit eine effizientere Klimapolitik möglich machen können. Dazu gehört unter anderem ein einfacherer Zugriff auf verlässliche Daten, wie zum Beispiel in Form einer Gebäude-Datenbank, die aktuelle Effizienzstandards für die Gebäudehülle und der Wärmequelle erfasst. Die Evaluation der Klimaschutzmaßnahmen sollte darüber hinaus auch um Variablen wie sozioökonomische Effekte, dynamische Kosteneffizienz sowie Anforderungen an Governance und Verwaltung im Vollzug und der Nachsteuerung von Maßnahmen erweitert werden, argumentieren die Autoren. Zusätzlich sollten übergreifende Evaluationsstandards, Meldepflichten und Daten-Transparenz gestärkt werden.

Ariadne-Hintergrund